Befreiungsfeier in Mauthausen ist Teil der gemeinsamen Erinnerungskultur

SPÖ-Abgeordnete irritiert über Fernbleiben der ÖVP bei Mauthausen-Gedenken

Vergangenes Wochenende wurde bei der Befreiungsfeier in der Gedenkstätte Mauthausen der Befreiung des Konzentrationslagers vor 76 Jahren sowie den Opfern gedacht. “Die Befreiungsfeier ist alljährlich ein wichtiges Zeichen im Gedenken und in der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus“, sagt SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur, Sabine Schatz, und dankt dem Mauthausen Komitee Österreich für die Ausrichtung dieser so wichtigen Veranstaltung, gerade unter schwierigen Voraussetzungen wie in diesem Jahr. “Dieses Gedenken war immer gemeinsamer Grundkonsens. Dass heuer kein einziges Regierungsmitglied der ÖVP und niemand aus dem ÖVP-Parlamentsklub teilgenommen hat, ist enttäuschend und verstörend”, sagt Schatz.

Das Schwerpunktthema der Befreiungsfeier heuer war „Vernichtete Vielfalt“ und erinnerte an die vielfältigen Opfergruppen, die die Nationalsozialisten verfolgt, interniert und ermordet haben. “Ganz im Zeichen der Vielfalt haben auch in diesem Jahr – unter strengen Corona-Sicherheitsmaßnahmen – Delegationen unterschiedlichster Nationen, politischer Organisationen und Konfessionen teilgenommen,” führt die SPÖ-Abgeordnete aus. “Ich freue mich immer besonders über die großen Delegationen der Jugendorganisationen, weil sie zeigen, dass sich junge Menschen mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinandersetzen. Das ist unerlässlich, wenn wir die notwendigen Schlüsse für unser heutiges Tun ziehen wollen,” so Schatz, die selbst schon seit ihrem 16. Lebensjahr mit der Delegation der Sozialistischen Jugend an den Befreiungsfeiern teilgenommen hat.

Dass der ÖVP-Abgeordnete Engelberg nun versucht, diese so wichtige erinnerungspolitische Veranstaltung schlecht zu reden, gegen die roten Fahnen von Jugendorganisationen wettert, ist für Schatz untragbar. Sie fordert, eine solche politisch motivierte Diskreditierung der Befreiungsfeier zu unterlassen.