Equal Pay Day 2019: Wir schließen die Einkommensschere!

Frauen verdienen im Bezirk Perg nach wie vor 27,6 % weniger als Männer!

Ab 22. September arbeiten Frauen im Bezirk Perg statistisch gesehen bis zum Jahresende gratis. Frauen verdienen in Österreich für die gleiche Arbeit im Schnitt um 20 Prozent weniger als Männer. „Besonders schlecht ist nach wie vor die Situation im Bezirk Perg. Bei uns verdienen Frauen immer noch um 27,6 % oder 14.033 Euro weniger als Männer. Das ist immerhin ein neuer schnittiger Kleinwagen jährlich,“ sagt die Vorsitzende der SPÖ Frauen im Bezirk Perg, Abg.z.NR Sabine Schatz. Der Equal Pay Day findet in Perg am 22. September 2019 statt. „Somit sind wir oberösterrichweit gesehen an vorletzter Stelle.“

Der Druck auf Arbeitnehmerinnen wird von Jahr zu Jahr größer. Mehr leisten, jeden Tag funktionieren – und trotzdem ist die Summe am Gehaltszettel kleiner als beim männlichen Kollegen. Für Österreichs Frauen ist diese ungerechtfertigte Unterbezahlung bittere Realität. Offen darüber reden ist dennoch ein Tabu.

„Wir können nicht bis 2050 warten, bis sich die Lohnschere schließt. Es braucht jetzt mutige Schritte und ein neues Lohngesetz nach dem Vorbild Islands“, so Sabine Schatz. Die Abgeordnete verweist auf die Forderungen der SPÖ für Lohngerechtigkeit:

SPÖ-Plan für Lohngerechtigkeit

Strafen bei Unterentlohnung von Frauen: Unternehmen werden aktiv in die Pflicht genommen, ihre Mitarbeiterinnen gerecht zu bezahlen. Angelehnt an das Lohn- und Sozialdumingbekämpfungsgesetz werden Verwaltungsstrafen bei Unterentlohnung verhängt.

Effektivere Einkommensberichte: Unternehmen ab 20 MitarbeiterInnen sollen Einkommensberichte vorlegen, die auch einen verpflichtenden Maßnahmenplan enthalten.

Unterbezahlung in einzelnen Branchen bekämpfen: Mit Pilotprojekten gemeinsam mit Arbeitgeber- wie ArbeitnehmervertreterInnen sollen neue Kriterien für Entlohnung ausgearbeitet werden. Viele Tätigkeiten gehen mit hohen Anforderungen und Verantwortung einher und werden derzeit deutlich schlechter bezahlt. Das muss sich ändern!

Mehr Selbstbestimmung, leichtere Vereinbarkeit: Jeder soll einen Rechtsanspruch auf einen Wechsel von Vollzeit auf Teilzeit und umgekehrt haben – und einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungslatz ab dem 1. Lebensjahr des Kindes.

50% der AMS-Mittel für Frauen: ÖVP und FPÖ haben bei jobsuchenden Frauen Geld gestrichen. Die SPÖ fordert, dass die Hälfte der AMS-Mittel wieder für Frauen verwendet werden.

Mindestlohn von 1.700 Euro steuerfrei

Ein Vergleich der Stundenlöhne von Frauen und Männer ist eindeutig. Frauen verdienen um 20 Prozent weniger als Männer. Ein Mann bekommt für eine Tätigkeit 12 Euro pro Stunde, für die eine Frau nur 9,60 Euro erhält. Österreich liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt von 16 Prozent – im negativen Sinn.

Die Lohnschere schließt sich viel zu langsam. Beim derzeitigen Tempo müssen Frauen bis 2050 auf Lohngleichheit in Österreich warten. So lange können wir nicht warten.

Österreichs Unternehmen sind derzeit verpflichtet, alle zwei Jahre Einkommensberichte im Betrieb vorzulegen, mit Angaben über die Anzahl und Durchschnittsentgelte der Frauen und Männer in den jeweiligen Verwendungsgruppen. Das gilt aber nur für Unternehmen ab 150 MitarbeiterInnen. Die Hälfte der Beschäftigten in Österreich ist von diesen Berichten nicht umfasst. Zusätzlich gibt es für Unternehmen derzeit keinerlei Verpflichtungen. Festgestellte Einkommensunterschiede (der Gender Pay Gap muss darin übrigens auch nicht dezidiert ausgewiesen werden) bleiben oft ohne Konsequenz.