Bewusstseinsbildung darf nicht vernachlässigt werden

Studie zeigt gravierende Wissenslücken bei SchülerInnen zur NS-Zeit Studie zeigt gravierende Wissenslücken bei SchülerInnen zur NS-Zeit

Wie das Magazin „profil“ am Samstag berichtet, haben Österreichs Jugendliche – SchülerInnen der 9. Schulstufe – große Wissenslücken zur NS-Zeit. Laut Studie können beispielsweise 81 Prozent der SchülerInnen Antisemitismus nicht definieren, gerade einmal 20 % können mit dem Begriff Novemberpogrom etwas anfangen. Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur zeigt sich alarmiert: „Ich bin über die Ergebnisse der Studie erschüttert, wir stehen vor einer großen Herausforderung. Ein Besuch in der Gedenkstätte Mauthausen alleine wird nicht ausreichen, um dem entgegenzuwirken. Schulen tragen eine große Verantwortung, dass junge Menschen ein Bewusstsein für die Ereignisse der NS-Zeit entwickeln, gerade auch vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen.“

„Wir tragen eine große historische Verantwortung, die Geschichte wach zu halten und für ein ‚Niemals wieder‘ einzutreten. Das heißt auch, entsprechende Bildungsmaßnahmen zu setzen,“ sagt die SPÖ-Abgeordnete. Die durch die Studie aufgezeigten eklatanten Wissenslücken über die Nazi-Zeit zu schließen, ist eine große Aufgabe. Schatz fordert den Bildungsminister auf, rasch aktiv zu werden und weist darauf hin, dass auch die materiellen und die zeitlichen Voraussetzungen für den Schulunterricht geschaffen werden müssen. „Ein Workshop oder eine zusätzliche Unterrichtsstunde werden hier nicht reichen,“ so Schatz.

„Die Studie zeigt wie wichtig eine vielfältige Erinnerungskultur ist. Wir müssen uns mehr mit Geschichte befassen, damit rechtes Gedankengut sich nicht noch weiter in Wissenslücken verfangen kann. Fehlendes historisches Wissen führt zu falschen politischen Einschätzungen. Klar ist, dass unwissende junge Menschen auch leichter radikale Positionen einnehmen können und dem gilt es entschieden entgegen zu wirken,“ sagt Sabine Schatz abschließend.