Schatz fordert nach Attaché-Skandal Einschreiten von Kanzler Kurz

Am Rednerpult: Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz (S)

„Österreichs Ansehen steht auf dem Spiel“

„Österreich gerät im Gedenkjahr 2018 mit antisemitischen Liederbüchern aus Burschenschafter-Buden, mit verschickten Hitler-Bildchen, rechtsextremen Kongressen und nun auch mit einem Botschafter-Begleiter in rechtsextremem T-Shirt in Israel in die Schlagzeilen. Und in jedem Bericht wird ein FPÖ-Politiker genannt, der dabei ist. Die Bundesregierung, allen voran der Bundeskanzler, sieht diesem Treiben tatenlos zu. Sebastian Kurz hat diese FPÖ in die Regierung geholt und trägt Verantwortung. Er muss Konsequenzen einfordern. Österreichs internationales Ansehen steht auf dem Spiel“, verdeutlicht Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur angesichts der jüngsten Recherchen des „Falter“ rund um einen FPÖ-Politiker und Attaché, der in Tel Aviv stationiert ist. ****

Der Attaché Jürgen-Michael Kleppich ist Begleiter des österreichischen Botschafters in Israel. Er hat laut „Falter“-Recherche ein Foto von sich in einem T-Shirt der rechtsextremen ‚Identitären’ veröffentlicht. Kleppich ist außerdem FPÖ-Politiker in Wien.

„Als Attaché ist Kleppich ein Vertreter Österreichs in Israel. Es muss im Interesse dieser Bundesregierung sein, ein derartiges Treiben der Vertreter dieses Landes zu unterbinden“, stellt Schatz klar. „Gerade der Bundeskanzler, der selbst Außenminister war, muss dazu beitragen, dass Österreich nicht mit Skandalen in die internationalen Schlagzeilen gerät.“

Zwtl.: Außenministerin soll Fall prüfen

Für Schatz stellt sich die Frage, wer Herrn Kleppich als Attaché entsandt hat. Die Abgeordnete fordert von der Außenministerin, diesen Fall zu prüfen. Denn dass ein offizieller Vertreter in Israel ein ‚Identitären‘-Shirt mit dem Leitspruch deutschnationaler Burschenschafter trägt, ist für Schatz ein Affront.

Nach 100 Tagen Regierung ist für Schatz klar: „Die FPÖ stolpert von einem rechten ‚Einzelfall‘ zum nächsten und die Kanzlerpartei schweigt. Diese Liste an rechtsextremen Einzelfällen ist kein Ruhmesblatt für die schwarz-blaue Bundesregierung“, resümiert die SPÖ-Abgeordnete