SPÖ-Schatz: FPÖ-Weinzinger vergleicht Situation von Burschenschaftern mit jener verfolgter JüdInnen

Wien (OTS/SK) – „Wir verzeichnen heute den 20. ‚Einzelfall‘ aus den Reihen der FPÖ seit Antritt der schwarz-blauen Regierung“, hält Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur, fest. In einem Interview mit der „Bezirks-Rundschau“ verharmlost Lutz Weinzinger die antisemitische Verfolgung von Juden und Jüdinnen durch die Nationalsozialisten, indem er sie mit der Situation von Burschenschaftern gleichsetzt. „Herr Weinzinger vergleicht, was nicht verglichen werden kann. Wer die Situation von deutschnationalen Burschenschaften mit der Diskriminierung von Juden und Jüdinnen gleichsetzt, hat entweder kein Wissen über die NS-Herrschaft und deren Verfolgungspolitik – oder will bewusst provozieren. Zu vermuten ist letzteres“, erläutert Schatz. „Die Holocaust-verherrlichenden Zeilen rund um die ‚siebte Million‘ in Burschenschafter-Liederbüchern, über die berichtet wurde, auch noch als ‚ironisch‘ abzutun, schlägt dem Fass den Boden aus.“ ****

Weinzinger war Landesparteiobmann der FPÖ Oberösterreich und ist Mitglied der Bruna Sudetia. „Die Parteispitze, allen voran Vizekanzler Strache und Innenminister Kickl, sollte es erschüttern, wer in ihren Reihen ist. Neben einer Distanzierung erwarten wir SozialdemokratInnen, dass die FPÖ in ihrer Aufarbeitung auch Fälle wie diese untersucht. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse“, so Schatz.

Kurz muss Position beziehen

Auch der Koalitionspartner der FPÖ ist gefordert: „Die ÖVP ist am Zug. Sebastian Kurz muss sein Schweigen zu extrem rechten Vorfällen beim Koalitionspartner brechen und Konsequenzen fordern. Rechtsextreme Netzwerke müssen ernstgenommen und benannt werden. Alles andere ist unangemessen“, so Schatz in Richtung Bundeskanzler Sebastian Kurz und ÖVP.

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Die gesammelten ‚Einzelfälle‘ der FPÖ finden sich hier:
https://kontrast.at/die-gesammelten-einzelfaelle-der-fpoe/