Schatz: Besetzung der FPÖ-Historikerkommission und Koordinierungsgruppe zeigt Unwille zu kritischer Aufarbeitung

SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur unterstützt FPÖ beim Lernen über Burschenschaften durch Buchspende

„Die Besetzung der Koordinierungsgruppe für die Historikerkommission zeigt, dass es der FPÖ wohl kein ehrliches Anliegen ist, sich kritisch mit der eigenen Geschichte und jener der deutschnationalen Burschenschaften zu beschäftigen“, resümiert Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur anlässlich der heutigen FPÖ-Pressekonferenz. Bemerkenswert ist für die Abgeordnete die Besetzung Wilhelm Brauneders als Vorsitzenden der Historikerkommission. ****

Schatz erinnert an einen Vorfall aus dem Jahr 1987: Brauneder hat als Dekan der Juridischen Fakultät eine Veranstaltung des Rings Freiheitlicher Studenten mit dem deutschen Rechtsextremen Reinhold Oberlercher genehmigt. Er ließ die Veranstaltung an der Universität stattfinden, obwohl er von der Geisteshaltung des Referenten informiert worden war.

Man muss nun gespannt bleiben, wer tatsächlich Teil der Kommission sein wird. „Es gibt ja bereits fundierte, kritische und vor allem unabhängige Forschung namhafter WissenschaftlerInnen in Österreich. Dass das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes eingebunden sein muss, ist für mich klar“, so Schatz.

Nennenswert sind für Schatz außerdem die Arbeiten zur Geschichte des VdU der Historikerin Margit Reiter oder des Politikwissenschaftlers Bernhard Weidinger über die deutschnationalen Burschenschaften nach 1945.

Buch-Spende soll Abhilfe schaffen

Sabine Schatz unterstützt die FPÖ darin, die Geschichte der Burschenschaften und der Freiheitlichen Partei schonungslos und kritisch aufzuarbeiten. „Eine Ausgabe von Hans-Henning Scharsachs ‚Stille Machtergreifung. Hofer, Strache und die Burschenschaften‘ ist postalisch zu Heinz-Christian Strache unterwegs.“ Schatz nimmt an, „dass dieses Buch – wie andere bereits erschienene ausgezeichnete Werke – der Kommission einiges an Arbeit abnehmen wird“. (Link zum Bild: https://tinyurl.com/ydzc9r9v)

„Die FPÖ wäre gut beraten, die Aufarbeitung ihrer Geschichte schonungslos und ernsthaft durchzuführen und die Angelegenheit nicht bloß zu einem bösen Faschingsscherz verkommen zu lassen“, schließt Schatz.