Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen jährt sich zum 80. Mal – Steigende Zahl von Gedenkstätten-Schändungen ist alarmierendes Signal
Heute vor 80 Jahren wurde das Konzentrationslager Mauthausen befreit. Vom 8. August 1938 bis zum 5. Mai 1945 waren mehr als 200.000 Menschen aus der ganzen Welt im KZ-Komplex Mauthausen inhaftiert, mehr als die Hälfte davon wurde zu Tode gefoltert oder bestialisch ermordet. „Auch 80 Jahre nach der Befreiung müssen wir unsere historische Verantwortung, die wir ohnehin erst sehr spät wahrgenommen haben, weitertragen und in Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen gegen jede Form der Hetze und Diskriminierung vorgehen“, sagt SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur Sabine Schatz.
„Die Überlebenden haben ihren unverzichtbaren Beitrag für ein ‚Nie wieder‘ geleistet und uns ein Vermächtnis hinterlassen. Es liegt jetzt an uns, ihren Auftrag zu übernehmen und den Mauthausen-Schwur weiterzutragen“, so die Abgeordnete. Nach ihrer Befreiung verlas das CIM (Comité International de Mauthausen), der internationale Zusammenschluss der Häftlinge, den Mauthausen-Schwur – einen Appell gegen Krieg und Faschismus und für eine Welt des freien Menschen.
„Dass sich der politische Diskurs in Österreich in den vergangenen Jahren massiv nach rechts verschoben hat und die FPÖ unter Kickl diese Entwicklung weiter aktiv vorantreibt, etwa durch die Nutzung von nationalsozialistischen Ausdrücken im Parlament oder die Herabwürdigung von politischen Gegner:innen durch entmenschlichte Sprache, ist untragbar. Wir müssen hier klar und entschlossen widersprechen!”, fordert Schatz. „Alle demokratischen Kräfte müssen sich einig sein, dass diese brandgefährliche Entwicklung nicht hinnehmbar ist!“
Schändungen von NS-Gedenkstätten massiv angestiegen
Als alarmierend bezeichnet Schatz auch den rapiden Anstieg von Gedenkstätten-Schändungen im vergangenen Jahr, wie eine Anfragebeantwortung aus dem Innenministerium zeigt. „32 Gedenkstätten zur Mahnung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten und zur Erinnerung an deren Opfer wurden 2024 zerstört, das sind doppelt so viele wie im Jahr zuvor (2023:16). Das ist ein alarmierendes Signal. Rechtsextreme Umtriebe dürfen nicht verharmlost werden. Das zeigt auch der heuer wieder vorgelegte Rechtsextremismusbericht“, sagt Schatz. Von den 32 Schändungen betrafen vier die Gedenkstätte Mauthausen. „Wir haben uns im Regierungsprogramm darauf verständigt, einen Nationalen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus auf den Weg zu bringen, denn jede einzelne der 177 Schändungen seit 2012 ist eine zu viel.