Schallenbergs Geschichtsrevisionismus ist inakzeptabel

Scharf reagieren SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried und SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur Sabine Schatz auf die gestrigen Äußerungen von Außenminister Schallenberg in der ZiB2: „Schallenbergs Vergleich der Situation in der Ukraine mit Österreich 1938 ist ein inakzeptabler Geschichtsrevisionismus, eine Verharmlosung des Schuschnigg-Regimes und ein Rückfall in den falschen Mythos von Österreich als erstem Opfer Hitlers“, so Leichtfried. „Die ÖVP zeigt immer wieder ein schwer bedenkliches Geschichtsbild – angefangen vom Dollfuß-Portrait im ÖVP-Klub über das Dollfuß-Museum unter der Ägide von Innenminister Karner bis zur aktuellen Geschichtsklitterung des österreichischen Außenministers. Hier ist endlich eine unzweideutige Klarstellung von Bundeskanzler Nehammer und Vizekanzler Kogler notwendig.“

Auch Schatz fordert eine solche Klarstellung: „Es ist inakzeptabel, dass sich der Außenminister als Aushängeschild der Republik am Opfermythos beteiligt. Besonders nachdem die Vorgängerpartei der ÖVP bereits 1934 potentielle Widerstandskämpfer*innen gegen die Naziherrschaft kriminalisiert und verfolgt hat. Bundes- und Vizekanzler müssen hier klar gegen dieses untragbare Geschichtsverständnis Schallenbergs Stellung beziehen.