Wo gehobelt wird, da fallen Späne

Hobeln und Sägen will gelernt sein. Heute habe ich im Rahmen der Aktion „Sabine arbeitet mit“ in den Donauwerkstätten in Langenstein mitbearbeitet. Konkret durfte ich einen Vormittag mit den Tischlerlehringen im ersten Lehrjahr mitarbeiten. Es war eine spannende Erfahrung für mich und hat mir gezeigt, dass alle Menschen, die am ersten Arbeitsmarkt keinen Platz finden, hochmotivierte MitarbeiterInnen sein können, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen und entsprechend gefördert werden.

Begonnen wurde am Morgen mit einer gemeinsamen Morgensport-Runde. Bewegung und Stärken der durch die Arbeit des Tages in Anspruch genommenen Muskelpartien sind wichtiger Bestandteil des täglichen Arbeitstages. Dann ging’s an die Holzarbeit. Wenn das Sägen bei meinem Tischlermeister Kurt auch total easy ausschaut und ihm auch leicht von der Hand ging, musste ich schnell merken, dass das gar nicht so einfach ist und auch ziemlich in die Hand geht. Der morgige Muskelkater ist jedenfalls vorprogrammiert. Und auch das Hobeln erfordert Kraft und die richtige Beherrschung des Arbeitsgerätes. Die Lehrlinge in meiner Werkstatt, die letzte Woche hier ihre Ausbildung gestartet haben, hatten das jedenfalls schon besser im Griff. Mit dabei war auch Daniel, der gerade seine Ausbildung abschließt und unter den Augen von Kurt sein Werksstück erstellt. Da wird sichtbar, dass die Lehrlinge voller Motivation und Begeisterung für ihre Arbeit an die Sache rangehen.

Die Donauwerkstätten werden vom Verein Saum geführt, der in dem Fall Tischlerlehrlinge ausbildet, die auf dem ersten Arbeits- oder Lehrstellenmarkt nicht untergekommen sind oder schwer vermittelbar waren. Die jungen Männer und Frauen müssen sich dennoch um die Lehrstelle bei den Donauwerkstätten bewerben, um hier ihre Lehre antreten zu können. Ziel ist es, sie am Besten noch in der Lehrzeit, aber jedenfalls nach abgeschlossener Ausbildung am ersten Arbeitsmarkt unterzubringen. Für junge Menschen, wie jene, die in Langenstein in den Donauwerkstätten beschäftigt werden, braucht es entsprechende Fördermaßnahmen, wie sie der Verein Saum anbietet, das regelt der Markt nicht von alleine. Ich halte das für eine großartige Möglichkeit, jenen, die nicht auf Anhieb eine Lehrstelle bekommen haben, eine zweite Chance zu geben und sie entsprechend zu fördern. Die Motivation, mit der die Kids hier ans Werk gehen, die Kollegialität, die ich heute erlebt habe, geben diesem Projekt recht. Danke für eure wertvolle Arbeit und danke, dass ich einen Vormittag bei euch mit dabei sein durfte.

Mehr Infos zum Verein Saum und die Donauwerstätten: www.saum.at